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Die Pyramide des Reitens

 

Was genau ist „Reiten“ ?

 

Sportliche Herausforderung ? Freizeitbeschäftigung ? Partnerersatz ? Persönlichkeitsentwicklung ? Geldanlage ? Prestigesportart ? Geldvernichtungsmaschine ?

 So vielfältig wie die Reiter, sind auch die Antworten auf diese Frage ! Reiten ist schwierig, vielschichtig, herausfordernd, frustrierend, entspannend, beglückend, anstrengend, leicht, harmonisch, zeitraubend, langwierig, persönlichkleitsbildend.

 

Warum ist das so ?

 

Um „gut“ Reiten zu können, muss der Reiter auf vielen verschiedenen Ebenen Kompetenzen besitzen und entwickeln. Diese Kompetenzen lassen sich in einer Pyramide darstellen, da sie alle auf einander aufbauen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mensch: Basics und Technik

 

Als erstes muss der Reiter die Grundfähigkeiten des Reitens lernen. Das beginnt mit dem Sitzen und der Balance auf dem Pferd, gefolgt vom Bewegungsgefühl für die Gangarten, die Hilfengebung, die Koordination der Hilfengebung bin hin zu Abläufen und Lektionen. Auf dieser Stufe vollzieht sich das „technische“ Reiten. Für jeden einzelnen Punkt in diesem Bereich gibt es ausreichend Fachliteratur, die der Leser bei Bedarf nutzen kann.

 

 

Pferd: Basics und Technik

 

Auch das Pferd muss in seiner Karriere als Reitpferd als erstes die Basics, das 1x1 des Gerittens werden, erlernen. Für ein „rohes“ Pferd haben Schenkel, Zügel und Gewichtshilfen zunächst keine Bedeutung. Im Laufe der Zeit erlernt das Pferd die Bedeutung der Hilfen ( klassische Konditionierung). Hierzu gibt es eine Vielzahl an Fachliteratur, die bei Bedarf zu Rate gezogen werden kann.

 

Die nächste Stufe ist der Körper:

 

Mensch: Körper

 

Um die koordinativen Anforderungen auf dem Pferd zu erfüllen, braucht es eine Reihe von körperlichen Voraussetzungen. Neben Beweglichkeit wird eine gute und geeignete Muskulatur, dehnfähige Bänder, Sehnen und Fazien gebraucht. Ein geschultes Bewegungsgefühl ist genauso notwendig wie eine ausreichende Kondition. Das Gewicht und eine gesunde, ausgewogene Ernährung haben einen Einfluss auf den Körper, damit dieser alle Anforderungen, die das Reiten stellt, erfüllen kann. Tipps zur Verbesserung seiner körperlichen Verfassung gibt es unter:. www.trendfit.net/ Gymnastikübungen speziell für Reiter findet man in der Literatur u.a.bei E. Meyners.

 

Pferd: Körper

 

Das Pferd ist anatomisch nicht dafür gemacht, schwere Lasten (Menschen) auf seinem Rücken zu tragen. Es benötigt für diese Aufgabe eine ausreichend kräftige Bauch- und Rückenmuskulatur, starke Sehnen und Bänder. Dieses muss zunächst durch Training aufgebaut werden. Neben einem sinnvollen Trainingsplan benötigt das Pferd noch einen passenden Hufbeschlag, ausgewogene Fütterung und passendes Equipment. Auf jedem dieser Gebiete gibt es zahlreiche Experten, die gerne bei Problemen behilflich sind.

 

An der Spitze der Pyramide steht die Seele oder der mentale Bereich. Leider wird dieser Bereich häufig vernachlässigt oder wenig beachtet. Und doch ist er für eine feine, harmonische Kommunikation mit dem Pferd unerlässlich.

 

Pferd: Seele

 

Damit Pferde etwas lernen können, müssen sie mental und körperlich losgelassen sein. Während der gemeinsamen Arbeit mit dem Menschen sollten sie sich um ihre Sicherheit keine Sorgen machen müssen. Dann können sie die Führungsposition abgeben und sich auf die Arbeit mit dem Menschen konzentrieren. Die Motivation und die Neugierde des Pferdes auf die gemeinsame Arbeit sollte durch ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm erhalten und gefördert werden. Negative Emotionen wie Angst, Stress und Druck sollten bei der Ausbildung des Pferdes keinen Platz haben. Eine partnerliche Verbindung und der Dialog mit dem Pferd auf Augenhöheführen zu einer Harmonie, die von außen sichtbar wird.

 

Mensch: Seele

  

Pferde lieben klare, zielfokussierte und konsequente Menschen. Menschen mit diesen Eigenschaften können Pferden die Führung und Sicherheit geben, die sie bei der Arbeit mit dem Menschen benötigen.

 

Eine der wichtigsten Eigenschaften ist die Emotionskontrolle. Dazu muss der Mensch zuerst seine Emotionen bewusst wahrnehmen. Im nächsten Schritt erfolgt die Steuerung der Emotionen. Wut, Angst, Panik oder Ärger löst beim Menschen eine biochemische Reaktion im Körper aus. Diese Reaktion wird von Flucht- und Herdentier Pferd sehr genau wahrgenommen und es reagiert darauf. Dabei kann es zu gefährlichen und heiklen Situationen für Pferd und Reiter kommen. Zudem verliert ein unbeherrschter Reiter das Vertrauen zum und von dem Pferd. Die Kontrolle von Frustration, Zweifel, Angst, Scham und Ärger erfordert ein hohes Maß an Persönlichkeit und mentaler Stärke.

Im Anschluss gilt es die negativen Gedanken zu eliminieren und den Fokus auf die positiven Dinge zu richten. Mit dem Augenmerk auf erfolgreiche Situationen und Fähigkeiten steigt das Selbstbewusstsein und das Zutrauen in das eigene Können. Dies verhilft in kritischen Situationen ruhig und gelassen zu reagieren.

Das Reiten mit inneren Bildern erfordert Vorstellungskraft verbunden mit Detailwissen und Zielfokussierung. Die unsichtbare Hilfengebung und die augenscheinliche Harmonie scheint im scheinbaren Verschmelzen dieser zwei Lebewesen Ausdruck zu finden.

 

Wie dies gelingt, wie man das Kopfkino ausschaltet und wie man in kritischen Situationen souverän und gelassen bleibt, erkläre ich euch gerne in einem unverbindlichen Informationsgespräch. Kontakt unter: info@ridersmind.de oder 0178/4030540

 

 

 

Fazit: Durch die vielen Aspekte, die bei der gemeinsamen Arbeit von Pferd und Mensch berücksichtigt werden müssen, unterscheidet sich Reiten deutlich von anderen Sportarten. Nur wenn alle Ebenen der Pyramide beim Pferd UND Mensch Anwendung finden, verbleibt Reiten nicht auf der technische Ebene und nur so kann harmonisches Reiten gelingen.